Was kostet eine Solaranlage? Ihr detaillierter Kosten-Ratgeber 2024/2025

Die Frage "Was kostet eine Solaranlage?" stellen sich viele Hausbesitzer, die unabhängiger von steigenden Strompreisen werden und einen Beitrag zur Energiewende leisten möchten. Die gute Nachricht: Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren tendenziell gesunken und die Technologie ist effizienter denn je. Zudem profitieren Sie seit 2023 in Deutschland oft von einem Mehrwertsteuersatz von 0% für private PV-Anlagen. Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die aktuellen Kostenfaktoren im Jahr 2024/2025.

Autor Thorsten Wimmer
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Thorsten Wimmer
Aktualisiert:

Durchschnittliche Kosten einer Solaranlage im Überblick

Die Kosten einer Solaranlage hängen maßgeblich von ihrer Größe (Leistung in Kilowattpeak - kWp) und der Qualität der Komponenten ab. Als grobe Orientierung können Sie mit folgenden Preisen für eine schlüsselfertige Anlage ohne Speicher rechnen:

  • Kleines Einfamilienhaus (ca. 4-6 kWp): ca. 6.000 € - 9.000 €
  • Mittleres Einfamilienhaus (ca. 7-10 kWp): ca. 9.000 € - 14.000 €
  • Großes Einfamilienhaus / Mehrfamilienhaus (ab 10 kWp): ab ca. 12.000 € - 1.600 € pro kWp (Preis pro kWp sinkt oft mit Größe)

Diese Preise verstehen sich in der Regel inklusive Installation und Inbetriebnahme. Der Preis pro kWp liegt bei typischen Dachanlagen für Einfamilienhäuser meist zwischen 1.200 € und 1.800 €.

Wichtig: Seit dem 1. Januar 2023 entfällt in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen die Mehrwertsteuer (0 % MwSt.) auf die Lieferung und Installation von PV-Anlagen und Stromspeichern für Wohngebäude. Dies hat die Anschaffungskosten signifikant gesenkt!


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Welche Faktoren beeinflussen die Kosten einer Solaranlage?

Der Endpreis Ihrer Solaranlage setzt sich aus verschiedenen Komponenten und Dienstleistungen zusammen. Die wichtigsten Kostentreiber sind:

  • Solarmodule: Die Art (monokristallin, polykristallin), der Wirkungsgrad und der Hersteller der Module spielen eine große Rolle. Höherwertige, leistungsstärkere Module sind teurer.
  • Wechselrichter: Das Herzstück der Anlage wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um. Die Kosten variieren je nach Leistung, Typ (z.B. Stringwechselrichter, Hybridwechselrichter für Speicher) und Hersteller.
  • Montagesystem: Abhängig von der Dacheindeckung (Ziegel, Flachdach etc.) und Dachneigung sind unterschiedliche Befestigungssysteme notwendig.
  • Installation und Verkabelung: Die Arbeitskosten für die Montage, den elektrischen Anschluss und die Inbetriebnahme. Komplexere Installationen (z.B. hohe Dächer, schwierige Zugänglichkeit) können teurer sein.
  • Planung und Anmeldung: Kosten für die Auslegung der Anlage, die Erstellung von Plänen und die Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister.
  • Zusatzkomponenten (optional):
    • Stromspeicher (Batterie): Erhöht die Anschaffungskosten deutlich, steigert aber den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit.
    • Wallbox für E-Autos: Wenn Sie Ihr E-Auto mit Solarstrom laden möchten.
    • Energiemanagementsystem: Optimiert den Eigenverbrauch.

Solaranlage mit Speicher: Die Mehrkosten und Vorteile

Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für eine Solaranlage mit Stromspeicher, um den tagsüber erzeugten Solarstrom auch abends und nachts nutzen zu können. Dies erhöht den Eigenverbrauchsanteil erheblich.

Die Kosten für einen Stromspeicher hängen von seiner Kapazität (in Kilowattstunden - kWh) und Technologie ab. Rechnen Sie hierfür mit zusätzlichen Kosten von etwa 700 € bis 1.200 € pro kWh Speicherkapazität. Für ein typisches Einfamilienhaus sind Speichergrößen von 5 kWh bis 10 kWh üblich.

Beispiel: Eine 8 kWp Solaranlage, die ohne Speicher ca. 11.000 € kostet, könnte mit einem 8 kWh Speicher zusätzlich ca. 6.000 € - 9.000 € kosten, was zu Gesamtkosten von 17.000 € - 20.000 € führen kann.

Obwohl die Investition höher ist, kann sich ein Speicher durch die gesteigerte Unabhängigkeit und die Reduktion des teuren Netzstrombezugs lohnen, insbesondere bei hohen Strompreisen.

Laufende Kosten und Wartung

Die laufenden Kosten einer Solaranlage sind vergleichsweise gering:

  • Versicherung: Eine Photovoltaikversicherung oder die Erweiterung der Wohngebäudeversicherung ist empfehlenswert (ca. 50 € - 100 € pro Jahr).
  • Wartung/Reinigung: Moderne Anlagen sind wartungsarm. Eine gelegentliche Sichtprüfung reicht oft aus. Reinigung kann bei starker Verschmutzung oder flachen Dächern sinnvoll sein (alle paar Jahre).
  • Zählermiete: Ggf. eine geringe jährliche Gebühr für den Zweirichtungszähler.
  • Wechselrichter-Austausch: Ein Wechselrichter hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 10-15 Jahren und muss dann ggf. ersetzt werden (Kosten ca. 1.500 € - 2.500 €).

Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten für Solaranlagen

Um die Anschaffung attraktiver zu gestalten, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten:

  • Einspeisevergütung: Für Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen und ins öffentliche Netz einspeisen, erhalten Sie eine staatlich garantierte Vergütung. Diese ist in den letzten Jahren gesunken, aber immer noch ein Faktor.
  • KfW-Kredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite für die Anschaffung von PV-Anlagen und Speichern an (z.B. Programm 270 "Erneuerbare Energien – Standard").
  • Regionale Förderprogramme: Einige Bundesländer, Städte und Gemeinden bieten zusätzliche Förderungen an. Eine Recherche lohnt sich!
  • Steuerliche Vorteile: Wie erwähnt, der Wegfall der Mehrwertsteuer ist ein enormer Vorteil. Erträge aus kleinen PV-Anlagen (bis 30 kWp) sind zudem oft einkommensteuerfrei.

Wann rechnet sich eine Solaranlage?

Die Amortisationszeit einer Solaranlage hängt von den Anschaffungskosten, der Höhe der eingesparten Stromkosten, der Einspeisevergütung und eventuellen Förderungen ab. In der Regel kann man davon ausgehen, dass sich eine Solaranlage nach etwa 10 bis 15 Jahren amortisiert hat. Bei den aktuellen Strompreisen und der 0%-Mehrwertsteuer kann die Amortisation auch schneller erfolgen.

Nach der Amortisation produziert die Anlage für viele weitere Jahre nahezu kostenlosen Strom, da Solarmodule eine Lebensdauer von 25-30 Jahren und oft sogar länger haben.

Tipps zur Kostenoptimierung und Angebotsvergleich

  1. Bedarf ermitteln: Lassen Sie Ihren Stromverbrauch und die verfügbare Dachfläche analysieren, um die optimale Anlagengröße zu bestimmen.
  2. Angebote vergleichen: Holen Sie mindestens drei detaillierte Angebote von verschiedenen Fachbetrieben ein. Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität der Komponenten, Garantieleistungen und die Erfahrung des Installateurs.
  3. Auf den Lieferumfang achten: Klären Sie genau, welche Leistungen im Angebot enthalten sind (z.B. Anmeldung, Gerüst).
  4. Fördermittel prüfen: Informieren Sie sich umfassend über aktuelle Förderprogramme.

Fazit: Eine lohnende Investition in die Zukunft

Die Anschaffung einer Solaranlage ist eine signifikante Investition, die sich jedoch mittel- und langfristig durch erhebliche Stromkosteneinsparungen, eine höhere Unabhängigkeit und einen Beitrag zum Umweltschutz auszahlt. Dank gesunkener Preise, der 0%-Mehrwertsteuerregelung und verschiedener Fördermöglichkeiten ist der Einstieg in die eigene Solarstromproduktion so attraktiv wie selten zuvor. Eine sorgfältige Planung und der Vergleich von Angeboten sind entscheidend, um die Frage "Was kostet eine Solaranlage?" für Ihr individuelles Projekt optimal zu beantworten.

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