Hamburg meint es ernst mit der Energiewende und dem Ausbau der Solarenergie. Als Stadtstaat mit hoher Bevölkerungsdichte und spezifischen urbanen Herausforderungen setzt Hamburg auf maßgeschneiderte Förderprogramme, um das solare Potenzial auf Dächern und Fassaden zu heben. Wenn Sie im Mai 2025 eine Photovoltaikanlage in der Hansestadt planen, ist die Frage nach finanzieller Unterstützung zentral: Welche Förderungen für Solar- und PV-Anlagen gibt es in Hamburg? Dieser Artikel gibt Ihnen einen aktuellen Überblick.
Hamburgs Solaroffensive: Rahmenbedingungen und Ziele
Hamburg hat eine Solarpflicht für Neubauten (seit 2023) und für Bestandsgebäude bei grundlegender Dachsanierung (ab 2025) eingeführt. Um diesen Ausbau zu unterstützen und Anreize zu schaffen, bietet die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) verschiedene Förderbausteine an. Diese sind oft Teil umfassenderer Klimaschutzprogramme.
Wichtig zu beachten: Förderanträge müssen in der Regel vor Beginn des Vorhabens (also vor Vertragsabschluss oder Bestellung) bei der IFB Hamburg gestellt werden.
Bundesweite Förderungen – Auch in der Hansestadt wichtig
Unabhängig von Hamburger Landesprogrammen profitieren Sie auch hier von den bundesweiten Regelungen:
- EEG-Einspeisevergütung: Für überschüssigen Solarstrom, der ins Netz eingespeist wird, erhalten Sie eine feste Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Die aktuellen Sätze (Mai 2025, für Inbetriebnahme Feb.-Juli 2025) liegen z.B. bei 7,94 ct/kWh (bis 10 kWp, Eigenverbrauch) bzw. 12,60 ct/kWh (bis 10 kWp, Volleinspeisung). Ab August 2025 ist eine leichte Degression um 1% vorgesehen.
- KfW-Kredite: Das Programm "Erneuerbare Energien – Standard (270)" der KfW bietet zinsgünstige Darlehen für PV-Anlagen und Batteriespeicher.
- 0% Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer): Für private PV-Anlagen bis 30 kWp (sowie Speicher und wesentliche Komponenten) auf oder an Wohngebäuden entfällt seit 2023 die Mehrwertsteuer.
- Steuerliche Vorteile: Erträge aus PV-Anlagen bis 30 kWp (bzw. 15 kWp pro Einheit bei Mehrfamilienhäusern) sind oft einkommensteuerfrei.
Hamburger Förderprogramme für Photovoltaik (Stand Mai 2025)
Die IFB Hamburg ist die zentrale Anlaufstelle für Förderungen im Bereich erneuerbare Energien in Hamburg. Im Mai 2025 sind insbesondere folgende Förderungen im Rahmen der Programme "Erneuerbare Wärme" (obwohl der Name auf Wärme hindeutet, sind hier auch PV-Aspekte relevant) oder spezifischer Solarinitiativen relevant. Prüfen Sie stets die aktuellen Details und Verfügbarkeiten bei der IFB Hamburg!
Förderung von Photovoltaikanlagen
Hamburg fördert die Errichtung von Photovoltaikanlagen oft mit einem Zuschuss pro installierter Kilowattpeak (kWp) Leistung. Typische Förderbausteine können umfassen:
- Basisförderung für PV-Anlagen: Ein bestimmter Betrag pro kWp, oft gestaffelt nach Anlagengröße.
- Bonus für Gründach-Kombination: Ein zusätzlicher Bonusbetrag pro kWp, wenn die PV-Anlage auf einem Gründach installiert wird. Dies fördert die Synergieeffekte von Solarstromerzeugung und städtischer Begrünung.
- Bonus für Fassaden-PV: Aufgrund des begrenzten Dachflächenpotenzials in Städten kann auch die Installation von PV-Anlagen an Fassaden zusätzlich gefördert werden.
- Förderung für Mieterstromprojekte: Spezielle Zuschüsse können für Anlagen gewährt werden, die Mieter direkt mit Solarstrom versorgen.
Die genauen Fördersätze und Bedingungen (z.B. Mindest- oder Maximalgröße der Anlage, technische Anforderungen) sind den aktuellen Richtlinien der IFB Hamburg zu entnehmen.
Förderung von Stromspeichern (oft in Kombination)
Die Anschaffung von Batteriespeichern in Verbindung mit einer neuen oder bestehenden PV-Anlage wird in Hamburg häufig ebenfalls bezuschusst. Der Zuschuss wird meist pro Kilowattstunde (kWh) nutzbarer Speicherkapazität gewährt und ist oft an das Verhältnis von Speichergröße zu PV-Leistung gekoppelt.
Förderung von Steckersolargeräten (Balkonkraftwerke)
Hamburg hat in der Vergangenheit auch die Anschaffung von Balkonkraftwerken mit einem attraktiven Festbetrag unterstützt, um auch Mietern die Teilhabe an der Solarstromerzeugung zu ermöglichen. Prüfen Sie den aktuellen Status dieses Förderangebots bei der IFB Hamburg, da solche Programme oft sehr nachgefragt und budgetär begrenzt sind.
Wichtige Bedingungen für Hamburger Förderprogramme (Beispiele):
- Antragstellung vor Vorhabenbeginn über das Online-Portal der IFB Hamburg.
- Einhaltung der technischen Vorgaben und Standards der IFB.
- Die Anlage muss in Hamburg errichtet und betrieben werden.
- Die Kumulierung mit anderen Fördermitteln (z.B. KfW-Krediten) ist in der Regel möglich, eine Doppelförderung identischer Kosten ist jedoch ausgeschlossen.
Die aktuellen Förderrichtlinien, Antragsformulare und Informationen zu den jeweiligen Programmlaufzeiten und Budgets finden Sie auf der Webseite der IFB Hamburg.
Worauf bei der Antragstellung in Hamburg achten?
- Frühzeitige Planung: Beginnen Sie mit der Planung und Information lange bevor Sie Aufträge vergeben.
- Richtlinien studieren: Machen Sie sich mit den detaillierten Anforderungen der jeweiligen Förderrichtlinie vertraut.
- Vollständige Unterlagen: Reichen Sie alle geforderten Dokumente korrekt und vollständig ein.
- Qualifizierte Fachbetriebe: Arbeiten Sie mit erfahrenen Solar-Installateuren zusammen.
Verlässliche Informationsquellen für Hamburg
- Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg): www.ifbhh.de – die zentrale Anlaufstelle für Förderanträge.
- Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA): www.hamburg.de/bukea – Informationen zur Energie- und Klimapolitik.
- Hamburger SolarZentrum (bei der Handwerkskammer Hamburg): Bietet herstellerunabhängige Erstberatung.
- Verbraucherzentrale Hamburg: Bietet ebenfalls Energieberatung an.
- Bundesförderer: KfW, BMWK.
Fazit: Hamburgs Solarförderung – Urban und innovativ
Die Freie und Hansestadt Hamburg unterstützt den Ausbau der Solarenergie mit maßgeschneiderten Programmen, die oft auf die urbanen Gegebenheiten zugeschnitten sind (z.B. Förderung von Gründach-PV, Fassaden-PV, Balkonkraftwerken). Die IFB Hamburg ist hier der wichtigste Partner. In Kombination mit den bundesweiten Förderungen ergeben sich attraktive Möglichkeiten, die eigene Energiewende in Hamburg zu realisieren. Eine gründliche Information über die aktuellen Programme und eine sorgfältige Planung sind der Schlüssel zum Erfolg.