Der Freistaat Bayern spielt eine Vorreiterrolle beim Ausbau der Solarenergie in Deutschland. Wenn Sie im Mai 2025 die Installation einer Photovoltaikanlage in Bayern planen, ist die Frage nach finanzieller Unterstützung entscheidend: Welche Förderungen für Solar- und PV-Anlagen gibt es in Bayern? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die aktuellen Möglichkeiten auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
Bayerns Engagement für Solarenergie: Einleitung
Bayern hat sich ambitionierte Ziele für die Energiewende gesetzt und fördert den Ausbau der Photovoltaik aktiv. Neben den bundesweiten Programmen gibt es oft auch spezifische bayerische Initiativen und eine starke Förderlandschaft auf kommunaler Ebene. Es lohnt sich, die verschiedenen Optionen genau zu prüfen.
Wichtig zu wissen: Bei vielen Förderprogrammen, insbesondere auf Landes- und kommunaler Ebene, muss der Antrag gestellt werden, bevor Sie mit dem Vorhaben beginnen (also vor Vertragsabschluss).
Bundesweite Förderungen – Die Basis auch in Bayern
Diese bundesweit geltenden Regelungen bilden das Fundament der PV-Förderung und sind selbstverständlich auch im Freistaat Bayern nutzbar:
- EEG-Einspeisevergütung: Für Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen und ins öffentliche Netz einspeisen, erhalten Sie eine staatlich garantierte Vergütung. Die Höhe der Sätze ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Für Anlagen, die zwischen Februar und Juli 2025 in Betrieb gehen, liegen die Sätze z.B. bei 7,94 ct/kWh (bis 10 kWp, Eigenverbrauch) bzw. 12,60 ct/kWh (bis 10 kWp, Volleinspeisung). Ab August 2025 ist eine leichte Degression (Absenkung) um 1% vorgesehen.
- KfW-Kredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mit dem Programm "Erneuerbare Energien – Standard (270)" zinsgünstige Kredite für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich PV-Anlagen und Batteriespeichern.
- 0% Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer): Seit 2023 entfällt für die Lieferung und Installation von PV-Anlagen bis 30 kWp (sowie für wesentliche Komponenten und Speicher), die auf oder in der Nähe von Privatwohnungen, Wohnungen sowie öffentlichen und anderen Gebäuden, die für dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten genutzt werden, installiert werden, die Mehrwertsteuer.
- Steuerliche Vorteile: Einnahmen aus dem Betrieb von PV-Anlagen bis 30 kWp auf Einfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien (bzw. 15 kWp pro Wohn- oder Gewerbeeinheit bei Mehrfamilienhäusern/Mischnutzung, max. 100 kWp pro Steuerpflichtigem) sind von der Einkommensteuer befreit.
Spezifische Förderprogramme des Freistaats Bayern (Stand Mai 2025)
Im Mai 2025 gibt es in Bayern kein breit angelegtes, landesweites Zuschussprogramm für Standard-Photovoltaikanlagen auf privaten Wohngebäuden, das mit früheren Programmen wie dem "10.000-Häuser-Programm" direkt vergleichbar wäre. Solche Programme waren oft zeitlich befristet oder hatten spezifische Schwerpunkte und sind mittlerweile ausgelaufen.
Allerdings gibt es Initiativen und Programme für spezifische Zielgruppen oder Anwendungsbereiche, oft verwaltet durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) oder andere Institutionen wie Bayern Innovativ oder die LfA Förderbank Bayern:
- Bayerisches Energiekreditprogramm (LfA Förderbank Bayern): Dieses Programm, insbesondere der "Energiekredit Regenerativ", richtet sich primär an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und Angehörige der Freien Berufe. Es bietet zinsgünstige Darlehen für Investitionen in erneuerbare Energien, einschließlich Photovoltaik-Aufdachanlagen und Batteriespeicher. Anträge können seit Februar 2025 für die neu aufgestellten Energiekredite bei der Hausbank eingereicht werden.
- Förderung von Energieberatung: Bayern unterstützt oft die professionelle Energieberatung für Privatpersonen und Unternehmen, die auch die Planung einer PV-Anlage umfassen kann.
- Spezifische Aufrufe oder Programme: Es ist ratsam, die Webseiten des StMWi und des Energie-Atlas Bayern auf kurzfristig aufgelegte Programme oder spezifische Förderaufrufe (z.B. für innovative PV-Anwendungen, Agri-PV oder große Speicherprojekte) zu prüfen.
Die frühere direkte Förderung von Batteriespeichern für Privathaushalte auf Landesebene ist nach aktuellem Stand nicht mehr aktiv. Der Fokus des Freistaats liegt oft auf der Schaffung guter Rahmenbedingungen und der Unterstützung durch die Bundesprogramme.
Kommunale und regionale Förderprogramme in Bayern – Hier liegen große Chancen!
Ein sehr wichtiger und oft unterschätzter Bereich sind die Förderprogramme der bayerischen Städte, Gemeinden und Landkreise. Viele Kommunen haben eigene, teils sehr attraktive Zuschussprogramme aufgelegt, um den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern vor Ort zu unterstützen.
Beispiele für Städte in Bayern mit (oft zeitlich begrenzten) PV-Förderprogrammen (Stand der Recherche, kann sich ändern):
- München: Die Landeshauptstadt hat oft umfangreiche Förderprogramme im Rahmen ihres "Förderprogramms Energieeinsparung (FES)" oder spezifischer Klimaschutzinitiativen, die PV und Speicher umfassen können.
- Nürnberg: Hat in der Vergangenheit ebenfalls Zuschüsse für PV-Anlagen und Speicher angeboten.
- Augsburg: Bekannt für Pauschalförderungen für PV-Anlagen, Solarthermie und Steckersolargeräte, teils mit Boni für nachhaltige Flächennutzung (z.B. Gründach).
- Regensburg: Unterstützt oft netzgebundene PV-Anlagen und Balkon-Solaranlagen, manchmal mit Zusatzboni für Gründach, Denkmal oder Fassade.
- Würzburg: Hat für 2025 neue Förderungen für PV-Anlagen gestartet, insbesondere für Fassaden-PV, auf Gründächern oder denkmalgeschützten Gebäuden sowie für Anlagen mit hoher Leistungsdichte.
- Viele weitere Städte und Gemeinden wie Erlangen, Ingolstadt, Aschaffenburg oder auch kleinere Kommunen und Landkreise können eigene Programme anbieten.
Unser Rat: Informieren Sie sich unbedingt auf der Webseite Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung bzw. Ihres Landkreises unter Stichworten wie "Förderung Photovoltaik", "Solarförderung", "Klimaschutz" oder "Energieprogramm". Auch lokale Energieagenturen oder Stadtwerke sind oft gute Ansprechpartner.
Worauf bei der Antragstellung in Bayern achten?
- Antragszeitpunkt: Der Antrag muss fast immer vor Maßnahmenbeginn (vor Vertragsabschluss/Bestellung) eingereicht werden.
- Kumulierbarkeit: Klären Sie, ob und wie die gewählte Förderung mit anderen Programmen (z.B. KfW-Darlehen) kombinierbar ist.
- Vollständigkeit der Unterlagen: Achten Sie auf korrekte und vollständige Antragsunterlagen gemäß den jeweiligen Richtlinien.
- Technische Mindestanforderungen: Oft sind bestimmte Qualitätsstandards oder technische Vorgaben zu erfüllen.
- Gültigkeitsdauer und Budget: Kommunale und manche Landesprogramme sind oft zeitlich befristet oder ihr Budget ist gedeckelt („Windhundverfahren“).
Verlässliche Informationsquellen für Bayern
- Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi): Offizielle Informationen zu energiepolitischen Strategien und ggf. Programmen.
- Energie-Atlas Bayern: Eine sehr gute Informationsplattform des Freistaats zu erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und oft auch Förderungen.
- LfA Förderbank Bayern: Für unternehmensbezogene Kreditprogramme.
- Bayern Innovativ: Kann Informationen zu innovativen Energieprojekten und deren Förderung haben.
- Verbraucherzentrale Bayern: Bietet unabhängige Energieberatung.
- Webseiten Ihrer lokalen Stadt, Gemeinde oder Ihres Landkreises.
Fazit: Bundesförderung als starke Basis, kommunale Programme als Trumpf in Bayern
Auch wenn es im Mai 2025 im Freistaat Bayern keine landesweiten Direktzuschüsse für private Standard-PV-Anlagen für jedermann zu geben scheint, ist die Investition dank der starken Bundesförderungen (insbesondere 0% MwSt., Einspeisevergütung, KfW-Kredite) weiterhin sehr attraktiv. Spezifische bayerische Kreditprogramme richten sich eher an Unternehmen. Der entscheidende zusätzliche Hebel für Privatpersonen können die vielfältigen kommunalen Förderprogramme sein. Eine gründliche und frühzeitige Recherche der Angebote Ihrer Heimatkommune ist daher für alle Bauherren und Hausbesitzer in Bayern unerlässlich, um das Maximum an Unterstützung für die eigene Energiewende zu sichern.